4 Tipps für ein angstfreies Weihnachten mit Essstörung

4 Tipps für ein angstfreies Weihnachten mit einer Essstörung

Weihnachten mit einer Essstörung
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Welcher Gedanke kommt dir als erstes in den Sinn, wenn du an Weihnachten denkst? Überfordert dich diese Zeit des Jahres? Beängstigen dich die Massen an Essen, die an den Weihnachtstagen aufgetischt werden? Fürchtest du dich davor, dass Familienmitglieder dein Essverhalten beurteilen und deinen Körper kommentieren werden? Machst du dir Sorgen, dass Weihnacht einen negativen Einfluss auf die Genesung deiner Essstörung hat? Hast du Angst vor Weihnachten mit einer Essstörung? 

Du bist mit diesen Ängsten nicht alleine. Ja für viele ist Weihnachten mit einer Essstörung eine sehr schwierige Zeit. Denn es ist durchaus üblich, dass die Symptome der Essstörung um Weihnachten herum deutlich zunehmen. 

Ich kann mich noch glasklar daran erinnern, wie sehr ich an Weihnachten mit einer Essstörung kämpfte. Ich empfand diese Zeit des Jahres als super stressig, bedrohlich und bedrückend.

Ich fühlte mich unter Druck gesetzt, meine mir auferlegten Regeln und Routinen rund um das Essen zu brechen, um bei Familientreffen vorzutäuschen, dass alles mit mir in Ordnung sei.

In all den 10 Jahren, in denen ich magersüchtig war, habe ich mir jedes Mal vorgenommen vor der Weihnachtszeit abzunehmen, damit ich die Weihnachtsessen genießen und „normal“ essen konnte, wie alle anderen Menschen um mich herum. Die Wahrheit war jedoch, dass dies selten funktionierte und ich mich schuldig fühlte „zu viele” und „verbotene” Zutaten gegessen zu haben. Diese Schuldgefühle und Ängste machten mir die ganz weihnachtliche Stimmung kaputt und für mich war Weihnachten mit einer Essstörung alles andere als besinnlich.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du deine Fear Foods überwinden kannst, lies meinen Artikel Lass nicht zu, dass dein Fear Food dein Leben bestimmt.

Wie kannst du diese Weihnachten mit einer Essstörung zu einem wundervollen und freudigen Erlebnis machen? Hierfür gibt es keine einfache Lösung, aber es ist durchaus möglich tolle Weihnachten mit einer Essstörung zu haben, ohne dass deine Essstörung die Kontrolle übernimmt und dein Weihnachtsfest ruiniert.

Im Folgenden werde ich dir 4 Tipps vorstellen, die dir dabei helfen können, deine Ängste zu bewältigen, damit dieses Weihnachten mit einer Essstörung so gut wie möglich genießen kannst.

1. Gestalte einen Bewältigungsplan für die Herausforderungen

Damit du entspannter auf dein Weihnachten mit einer Essstörung blicken kannst, kann sehr hilfreich sein mit jemandem, dem du vertraust einen Bewältigungsplan zu erstellen. Du könntest dir überlegen, welche Speisen du bei den Weihnachtsfeiern essen möchtest und welche „Angst-Lebensmittel“ du zu dir nehmen möchtest.

Zudem versuche entweder alleine oder mit jemanden, dem du vertraust, mögliche Herausforderungen zu erkennen und Strategien zu entwickeln, die dir helfen schwierige Situationen zu meistern. Eine sehr wirkungsvolle Methode, die ich meinen Kunden immer empfehle, ist das Führen von Dialogen zwischen deinem Essstörungs-ICH und deinem Gesunden-ICH.

Du könntest dich darauf vorbereiten, wie du mit den Gedanken deiner Essstörung, mit Kommentaren zu deinem Gewichtsverlust oder -zunahme oder Bemerkungen wie viel du isst oder nicht isst, umgehen wirst. Gehe einen Moment in dich und überlege, welche Kommentare du möglicherweise in unterschiedlichen sozialen Situationen erhalten könntest. Plane dann einige Antworten auf die möglicherweise kommenden Kommentare. Deine vorbereiteten Antworten kannst du dann in der jeweiligen Situation entweder laut aussprechen oder vielleicht auch nur in deinen Gedanken.

Auch wenn du nicht alles ins klitzekleinste Detail planen kannst, kann dir ein Plan das Gefühl von Kontrolle vermitteln, was dir dabei helfen kann Weihnachten mit einer Essstörung besser genießen zu können. Außerdem wirst du eher wissen, wie du reagieren könntest, wenn es schwierig wird.

2. Setze dir gesunde Grenzen

Überlege dir vorab, an welchen Weihnachtsaktivitäten du teilnehmen möchtest und setze realistische Erwartungen. Es kann hilfreich sein die Weihnachtsaktivitäten so weit wie möglich zu vereinfachen, damit deine Gedanken am Ende nicht ständig darum kreisen, was du noch alles erledigen musst.

Konzentriere dich vor allem auf Tätigkeiten, die nichts mit Essen zu tun haben, wie beispielsweise Zeit mit deiner Familie zu verbringen, Weihnachtsmärkte zu besuchen, all die Lichter und Dekorationen anzusehen.

Vergiss nicht, dass auch an Weihnachten die Heilung deiner Essstörung an erster Stelle stehen sollte. Du musst nicht andauernd Menschen zufrieden stellen. Es ist in Ordnung „Nein“ zu sagen, wenn du keinen Keks essen oder nicht an einer Veranstaltung teilnehmen möchtest. Wenn die Menschen in deinem Umfeld nicht damit umgehen können, ist das ihr Problem und nicht dein Problem.

Versuche, deinem Essensplan zu folgen, aber erlaube dir auch etwas Flexibilität, wenn du etwas Neues ausprobieren möchtest.

Behalte im Hinterkopf, dass du jederzeit die Freiheit hast eine Veranstaltung zu verlassen, wenn es für dich zu herausfordernd wird. Allein das Wissen, dass du jederzeit gehen kannst, wird dir ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit vermitteln.

3. Übe dich in Selbstmitgefühl und Selbstfürsorge

Auch Menschen, die nicht an einer Essstörung leiden, haben in der Weihnachtszeit oft Probleme mit ihrer Ernährung. Denn in unserer Gesellschaft ist es durchaus üblich um diese Zeit des Jahres, zu viel zu essen.

Weihnachten mit einer Essstörung, ist jedoch nochmal eine größere Herausforderungen, vor allem dann,  wenn du gerade dabei bist zu heilen und in der Weihnachtszeit mehr oder weniger gegessen hast, als du dir vorgenommen hast.

Auch wenn du das Gefühl hast, gescheitert zu sein, mache dich nicht selbst fertig und bestrafe dich nicht, denn dies trägt nur dazu bei, dass du dich noch schlechter fühlen wirst. 

Stattdessen sei stolz auf dich, denn du bist so tapfer und mutig. Du alleine hast dich dazu entschlossen den Weg aus deiner Essstörung anzutreten. Du alleine hast dich dazu entschlossen deine Komfortzone zu verlassen und dich deinen Ängsten und den Herausforderungen zu stellen. In deinem Inneren weißt du, dass du an jedem Tag in der Weihnachtszeit dein dir bestmögliches gibst.

Sei nicht zu hart zu dir selbst, sondern habe Verständnis und Mitgefühl dir gegenüber. Gönne dir schöne und entspannende Dinge, wie zum Beispiel ein Spa-Tag, eine Massage, eine Mediation oder einen gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa mit einem besonderen Tee und einem guten Buch.

4. Weihnachten mit einer Essstörung - hole dir Unterstützung

Jemanden an deiner Seite zu haben, der dich unterstützt, kann eine große Bereicherung bei deiner Genesung sein, besonders in stressigen Zeiten wie der Weihnachtszeit. Du könntest versuchen eine/n Freundin/Freund oder ein Mitglied deiner Familie zu finden, die für dich da sein werden, wenn du das Gefühl hast, dass dir zum Beispiel alles zu viel wird und du kurz davor stehst in Panik auszubrechen. Teile deiner dich unterstützenden Person deine Sorgen mit und frag, ob du auf sie Zukommen kannst, wenn dich deine Ängste und Herausforderungen zu übermannen drohen.

Wenn du dich nicht wohl dabei fühlst, dass dein näheres soziales Umfeld über deine Situation Bescheid weiß, könntest du dich auch nach Unterstützung aus dem Internet umsehen. Es gibt viele Menschen, die ähnliche Probleme wie du haben und manchmal kann schon ein Austausch mit Gleichgesinnten zum Beispiel in Foren dir erneut Kraft geben dich deinen Herausforderungen zu stellen.

Sei freundlich zu dir selbst und versuche dir nicht, die Schuld dafür zu geben, dass du dich in deiner jetzigen Situation befindest. Weihnachten mit einer Essstörung  kann sehr schwierig sein, aber du hast es auch in der Hand trotz deiner Essstörung dieses Weihnachten zu einem freudigen Erlebnis zu machen.

Du musst nicht alleine auf dem Weg aus deiner Essstörung kämpfen. Schreib mir und wir können gemeinsam herausfinden, wie ich dir helfen kann.
Die Heilung deiner Essstörung ist möglich – Ich habe es geschafft, andere haben es geschafft und so kannst du es auch schaffen!

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Mit Tanja Psychologin für Essstörungen & Körperbild