Lass nicht zu, dass dein Fear Food dein Leben bestimmt
Von Tanja, Psychologin für Essstörungen & Körperbild
Wem läuft beim Anblick von Torten in einer Bäckerei oder bei leckeren Eissorten in einer italienischen Eisdiele nicht das Wasser im Mund zusammen? Mir auf jeden Fall 😋.
Hallo!
Ich heiße Tanja.
Ich bin Psychologin für Essstörungen, Körperhass und Selbstablehnung.
Ich bin auch eine Magersuchtsüberlebende.
Meine Mission ist es, dir zu helfen, deinen Kampf mit dem Essen und deinem Körper zu beenden und dich zu inspirieren, deinen wahren Wert zu entdecken. Weiterlesen…
Noch vor einigen Jahren wäre es für mich unmöglich gewesen, auch nur einen einzigen Bissen Kuchen zu essen oder auch nur an einem Eis einmal zu lecken. Denn Kuchen und Eis stand neben all den anderen zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken ganz oben auf meiner Verbotsliste. Schon alleine beim Anblick eines Kuchens machte sich Panik in mir breit und ich hatte Bilder von unkontrolliertem Zunehmen im Kopf. Sogar heute kann ich mich noch allzu gut an das Panikgefühl erinnern.
Fear Foods zu haben und Lebensmittel als „gut“ oder „schlecht“ zu kennzeichnen, kommt bei Menschen, die an Magersucht, Orthorexie, Binge Eating Disorder oder Problemen mit dem Körperbild leiden, ziemlich häufig vor. Wenn es dir genauso geht und du ein oder mehrere Lebensmittel als “Fear Food” gekennzeichnet hast, verzweifelt nicht, denn es gibt einen Ausweg.
Du magst dich jetzt vielleicht fragen, wie ich es geschafft habe, mich von meinen Fear Foods zu befreien.
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Die kurze Antwort hierfür ist, mit intuitivem und achtsamem Essen. Ich habe Schritt für Schritt gelernt, wieder auf die Hunger- und Sättigungssignale meines Körpers zu hören und darauf zu reagieren. Dadurch habe ich wieder Vertrauen zu meinem Körper gefasst. Durch dieses neu erlangte Vertrauen in meinen Körper und der Erfahrung, dass das Essen meiner Fear Foods mich nicht “dick” macht, konnte ich nach und nach meine Essensauswahl vergrößern.
Falls du mehr über Intuitives Essen während der Heilung einer Essstörung erfahren möchtest, lies meine Artikel Die 10 Prinzipen der Intuitiven Ernährung und wie sie dir aus deiner Essstörung helfen können und Intuitives Essen als Weg aus deiner Essstörung.
Ich weiß, dass klingt ziemlich einfach, aber das ist es leider nicht. Deine Fear Foods herauszufordern und sie in deine Mahlzeiten einzubeziehen, ist harte Arbeit, die sich aber wirklich lohnt.
Lass mich dir zeigen, wie du ein für alle Mal über deine Fear Foods hinwegkommst.
Was ist ein Fear Food?
Wie der Name schon sagt, ist ein Fear Food ein Lebensmittel, vor der sich eine Person fürchtet oder sich unwohl fühlt, zu essen. Ein Fear Food kann nur eine Art von Lebensmittel wie Eis oder Pizza oder eine ganze Lebensmittelgruppe wie Fette oder Kohlenhydrate sein. Die Angst vor bestimmten Lebensmitteln oder Lebensmittelgruppen wurzelt in der Überzeugung, dass sie, wenn sie gegessen werden, zu einer sofortigen Gewichtszunahme oder zum Verlust der Selbstkontrolle führen. Dies führt dazu, dass das Fear Food eingeschränkt oder gänzlich vermieden wird.
Wenn Menschen mit Essstörungen oder Körperbildproblemen ein Fear Food essen, erleben sie oft Scham, Schuldgefühle und Ekel vor sich selbst.
Warum entsteht eine Angst vor Lebensmitteln?
Es gibt verschiedene Gründe, wie sich eine Angst vor Lebensmitteln entwickelt, wie zum Beispiel durch:
- Kommentare über Essen von Familie und Freunden;
- Negative Erfahrungen mit Essen;
- Gesundheitskampagnen, die Informationen über Nährstoffe vermitteln;
- Kultur- und Medienbotschaften über Lebensmittel und Diäten.
Schon in jungen Jahren lernen wir, auf Zutatenlisten und Nährwerttabellen zu achten. Wir werden darauf konditioniert, zu bestimmten Zeiten zu essen, und uns wird beigebracht, dass bestimmte Lebensmittel gut für unsere Gesundheit sind und andere schlecht. All diese Informationen und gut gemeinten Lifestyle- Ratschläge von unserer Familie, Freunden und Medien beeinflussen unsere Essgewohnheiten und können zur Entstehung eines Fear Foods beitragen.Von Menschen umgeben zu sein, die eine Diät machen, und Botschaften, die die Gewichtsabnahme fördern, können besonders negative Auswirkungen haben.
Am Anfang reduzierte ich meine Kalorienaufnahme, indem ich einfach weniger aß, aber schon bald darauf erlaubte ich mir, keine zuckerhaltigen Lebensmittel und Getränke mehr zu essen. Im nächsten Schritt, verzichtete ich vollständig auf Kohlenhydrate. Das Vermeiden dieser Lebensmittel führte allmählich dazu, dass ich eine Angst vor allen zucker- und kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln entwickelte, die sich während meiner Essstörung noch verstärkte.
Die Probleme, die ein Fear Food mit sich bringt
Angst vor Nahrungsmitteln zu haben, ist problematisch, weil deinem Körper eine Vielzahl von lebenswichtigen Nährstoffen entgeht, die er nur durch den Verzehr einer großen Auswahl an Lebensmitteln erhalten kann. Deine Angst vor bestimmten Lebensmitteln, kann auch dazu führen, dass du dich mehr und mehr von Familienmitgliedern und Freunden isolierst, da Geselligkeit oft in Verbindung mit Essen geschieht. Möglicherweise machst du dir auch ununterbrochen Gedanken um deine Fear Foods und wie du sie vermeiden kannst. Dies verschlechtert deine Beziehung zum Essen noch weiter – das Essen wird schließlich dein Feind. Außerdem kann das wiederholte Vermeiden deiner Fear Foods dazu führen, dass dein Verlangen nach diesen so groß wird, dass du Essattacken bekommst.
Wie kannst du deine Fear Foods überwinden
1. Was sind deine Fear Foods
Im ersten Schritt geht es darum deine Fear Foods herauszufinden. Hierfür erstelle eine Liste und unterteile diese in 3 Abschnitte: Lebensmittel, vor denen du ein wenig, mäßige oder extreme Angst hast. Manchmal haben Menschen schon so lange Angst vor bestimmten Lebensmitteln oder Lebensmittelgruppen, dass ihnen nicht bewusst ist, wie sehr sie ihre Auswahl an Lebensmitteln eingeschränkt haben.
Wenn es dir schwerfällt, deine Liste mit deinen Fear Foods zu vervollständigen, gehe in einen Supermarkt und stelle dir vor, wie du die Lebensmittel in den Regalen isst. Wenn du bei der Vorstellung Angst verspürst, ein bestimmtes Lebensmittel zu essen, schreibe es auf deine Liste. Notiere anschließend die Stärke deiner Angst auf einer Skala von 0 bis 10 (0 = keine Angst und 10 = extreme Angst).
Wenn du ein Lebensmittel hast, das dir nicht schmeckt, frage dich, ob dies wirklich wahr ist, denn manchmal überzeugen wir uns davon, dass wir ein Lebensmittel nicht mögen, weil wir vor diesem Angst haben. Wenn du deine Fear Foods herausgefunden hast, stelle dir für jedes deiner Fear Foods folgende Fragen:
- Woher kommt meine Angst?
- Was sind die Gründe für meine Angst?
- Ist es hilfreich, dieses Lebensmittel weiterhin zu vermeiden?
Überlege dir für jeden deiner Angstgründe, mindestens zwei Gründe, warum du dieses Essen genießen solltest.
2. Experimentiere mit deinen Fear Foods
Die Angst vor bestimmten Lebensmitteln oder Lebensmittelgruppen beruht hauptsächlich auf Überzeugungen und Vorhersagen darüber, was passieren könnte, und nicht auf Fakten.
Um die Angst deiner Fear Foods besser zu verstehen und diese zu überwinden, kann es hilfreich sein, deine Vorhersagen über diese Lebensmittel zu testen.
Führe die folgenden Schritte aus, um deine Vorhersagen zu testen:
- Wähle von deiner Liste aus dem Abschnitt „Lebensmittel, vor denen du ein wenig Angst hast” ein Lebensmittel aus. Am besten beginnst du mit einem Lebensmittel, das die niedrigste Angstbewertung hat.
- Stelle dir die folgenden Fragen: Was fürchte ich, passiert, wenn ich dieses Lebensmittel esse? Wie werde ich diese Vorhersage testen? Wann werde ich diese Vorhersage testen Wo werde ich sie testen?
- Im nächsten Schritt iss etwas von deinem Fear Food, das du von deiner Liste ausgewählt hast. Notiere deinen Stresspegel vor, während und nach dem Essen auf einer Skala von 0 bis 10 (0=kein Stress, 10=extremer Stress).
- Stelle dir nun diese beiden Fragen: Was ist wirklich passiert, als ich meine Vorhersage getestet habe Was bedeutet das für meine Sicht auf dieses Fear Food?
Setze dich nicht zu sehr unter Druck; zerlege diesen Prozess in überschaubare Schritte. Beginne mit Nahrungsmitteln, vor denen du dich nur ein wenig fürchtest und arbeite dich zu Nahrungsmitteln hoch, die für dich sehr beängstigend sind. Wenn dir ein bestimmtes Lebensmittel viel Angst macht, gehe es langsam an und beginne mit einer kleinen Menge; zum Beispiel könntest du statt einer Schüssel Eiscreme nur einen Teelöffel essen und dich allmählich zu größeren Portionen hocharbeiten.
Sobald du dies gemeistert hast, kannst du dich einem anderen Lebensmittel auf deiner Liste zuwenden.
Schreib mir und wir können gemeinsam herausfinden, wie ich dir helfen kann.
Die Heilung deiner Essstörung und die Überwindung deines Körperhasses ist möglich – Ich habe es geschafft, andere haben es geschafft und so kannst du es auch schaffen!
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Hallo Tanja, ich möchte die Fear Food Challenge gerne probieren. Wie oft in der Woche muss ich ein Fear Food essen? Jeden Tag oder einmal pro Woche? Wie ist der Rhythmus?
Danke schonmal für deine Antwort.
Hallo Luisa,
ich finde es super, dass du die Fear Food Callenge ausprobieren möchtest.
Am besten wäre es natürlich, wenn du ein Fear Food so oft wie möglich isst. Je nachdem wie weit du bist und wie du dich fühlst, kannst du erstmal mit einmal in der Woche anfangen und wenn das dann gut klappt, dich steigern. Also von 2-mal in der Woche bis du es täglich isst. Das Ziel ist, dass diese Fear Foods wieder ganz „normale“ Lebensmittel werden, die zu deinem Alltag gehören. Mache es in deinem Tempo, so dass für dich machbar ist.