“Ich fühle mich fett!” 3 Tipps wie du dich sofort besser fühlst

„Ich fühle mich fett!” 3 Tipps wie du dich sofort besser fühlst

Von Tanja, Psychologin für Essstörungen & Körperbild

Ich fühle mich fett
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Wie fühlst du dich, wenn du eine Jeans anprobierst und feststellst, dass sie zu eng ist? Oder wenn jemand, den du kennst, abgenommen hat und du nicht?

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Hallo!

Ich heiße Tanja.
Ich bin Psychologin für Essstörungen, Körperhass und Selbstablehnung.
Ich bin auch eine Magersuchtsüberlebende.

Meine Mission ist es, dir zu helfen, deinen Kampf mit dem Essen und deinem Körper zu beenden und dich zu inspirieren, deinen wahren Wert zu entdecken.  Weiterlesen… 

Wie geht es dir, wenn du zu viel gegessen und nicht so viel Sport gemacht hast, wie du eigentlich wolltest? Was empfindest du, wenn du durch die sozialen Medien scrollst und dich mit anderen vergleichst? Hast du plötzlich das Gefühl nichts wert zu sein? Und kreisen vielleicht Gedanken in deinen Kopf herum, wie „Ich fühle mich fett“?

Ich kenne diese „Ich fühle mich fett“ Gefühle nur zu gut. Denn ich habe so viele Jahre mit diesen Gefühlen verbracht und kann die Male nicht zählen, in denen ich mir sagte „Ich fühle mich fett“. Die traurige Wahrheit ist, dass diese „Ich fühle mich fett“ Gefühle, zu einem tagtäglichen Gefühl wurden, mit dem ich leben musste und die Dinge immer schlimmer machte. Ich probierte eine Diät nach der anderen aus, was am Ende dazu führte, dass ich für mehr als 10 Jahre an Magersucht litt.

Die Tatsache ist jedoch, dass eine Diät oder viel Sport dir nicht dabei helfen, dich nicht mehr fett zu fühlen und negativ über deinen Körper zu denken.

Im Folgenden werde ich dir 3 Möglichkeiten zeigen, die dir helfen können, dich wieder wohl in deinem Körper zu fühlen.

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1. “Ich fühle mich fett” - Fett ist kein Gefühl

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Fett ist kein Gefühl, sondern ein Denkmuster, das oft von einem größeren Problem ablenkt. Was meinst du eigentlich, wenn du sagst „Ich fühle mich fett“? Schämst du dich? Denkst du, dass du hässlich bist? Hast du Angst? Bist du einsam? Hast du das Gefühl nichts wert zu sein? Bist du nicht liebenswert? Fühlst du dich verletzlich?

Die Wahrheit ist, dass keines dieser Gefühle mit fett gleichzusetzen ist, aber die Diätkultur, die Medienbotschaften und die fett hassende Gesellschaft sagen uns, dass fett bedeutet, unattraktiv, ungesund und erfolglos zu sein.

Falls du meinen Artikel zu Warum sind Diäten so schädlich für deinen Körper und deine Psyche verpasst hast, kannst du diesen gerne hier lesen.

Im Gegensatz, was bedeutet dünn sein für dich? Dich schön zu fühlen? Liebenswert zu sein? Wertvoll zu sein? Attraktiv zu sein? Glücklich zu sein? Keines dieser Gefühle ist wirklich gleichbedeutend mit dünn. Dünn und fett sind eine Überzeugung und hängen nicht von deinem Gewicht oder deiner Figur ab.

Wenn du also zu dir selbst immer wieder sagst “Ich fühle mich fett”, dann erlaubst du dir, dich schlecht oder schrecklich zu fühlen.  Wohingegen “Ich fühle mich dünn” für dich bedeutet, dass du dich gut fühlen kannst und darfst.

Um zu verstehen, was hinter dem “Ich fühle mich fett” Gefühl steckt, nimm dir etwas Zeit und überlege, warum du dich so fühlst. Wovon lenkst du dich eigentlich ab?

Ich weiß, es ist oft so viel einfacher, sich auf das eigene Körperbild zu konzentrieren, als sich einem möglichen Versagen zu stellen und der Angst, etwas zu tun, was du nicht tun möchtest. Oder deinem Körper die Schuld zu geben, unglücklich zu sein, als sich mit den eigenen Emotionen auseinanderzusetzen.

Wenn nächstes Mal der Gedanken “Ich fühle mich fett” aufkommt, dann stelle dir folgende Fragen:

  • Wie fühlt sich fett sein an?
  • Weiß ich sicher, dass dieses Gefühl wahr ist?
  • Wenn es wahr wäre, was wäre das Schlimmste, was aus diesem Gefühl entstehen könnte?

Auf diese Weise wirst  du den wahren Grund dafür entdecken, warum du dich nicht so gut fühlst. Sobald du den Grund dafür herausgefunden hast, kannst du beginnen, diese negativen Gefühle zu heilen.

2. Schreibe deine guten Eigenschaften auf

Zu viel Konzentration auf deine negativen Eigenschaften kann auch ein Grund für deine „Ich fühle mich fett“ Gedanken sein. Es ist in Ordnung zuzugeben, dass du kurvig oder übergewichtig bist, aber es ist nicht in Ordnung, dir negative Namen wie zum Beispiel fette Kuh zu geben.

Mache dir bewusst, dass ein negatives Mindset dein Denken einschränkt. Positive Emotionen vermitteln dir ein Gefühl von Optimismus und dass alles möglich ist, während negative Emotionen es dir schwierig machen, sogar kleine Hindernisse in deinem Leben zu überwinden.

Für die folgende Übung benötigst du ein Stück Papier, einen Stift und etwas Zeit für dich selbst. Konzentriere dich jetzt auf all deine positiven physischen und nicht-physischen Qualitäten und schreibe mindestens 3 Qualitäten für jede Kategorie auf.

Als kleine Hilfe könntest du dir folgende Fragen stellen:

– Welche körperlichen Eigenschaften schätze oder mag ich an mir selbst?

– Was können diese Eigenschaften für mich tun?

Du könntest zum Beispiel sagen: Meinen Mund, denn ich kann mit seiner Hilfe mit meinen Freunden sprechen, oder meine Arme, denn diese ermöglichen es mir meine Familie zu umarmen und somit meine Liebe auszudrücken.

– Was sind die nicht-physischen Eigenschaften, die du an dir magst?

– Für welche Eigenschaften bekommst du Komplimente?

Deine Antwort könnte zum Beispiel sein: Ich bin ein guter Zuhörer, oder meine Kollegen schätzen mich für mein Fachwissen.

Wenn du deine Liste fertiggestellt hast, versuche, jede Woche mindestens eine weitere positive Eigenschaft hinzuzufügen. Versuche dir auch jeden Tag etwas zu gönnen und etwas Positives über dich zu sagen. Auf diese Weise wird sich deine Einstellung gegenüber dir selbst ändern und du wirst beginnen, dich in einem besseren Licht zu sehen.

Ich fühle mich fett

3. Werde dir des Körper-Bashings und der Gespräche mit Freunden / Familie bewusst

Wie reagierst du, wenn jemand in deinem Freundeskreis oder ein Familienmitglied den eigenen Körper runtermacht oder „Ich fühle mich fett“ sagt? Machst du das dann auch mit deinem Körper?

Wenn ja, mache dir keine Vorwürfe. Es ist ein normales menschliches Verhalten, sagen zu wollen: „Ich fühle mich auch fett!” Dieses Verhalten zeugt von Empathie. In diesem Fall neigt jedoch dieses Verhalten dazu, nur Körper-Bashing und Körpermobbing aufrechtzuerhalten. Versuche also, dir deines Verhaltens bewusst zu werden und die negativen Gespräche über den Körper zu ändern, da es niemandem dient.

Wie reagierst du auf die Unsicherheit deiner Freunde oder Familienmitglieder in Bezug auf deren Körper? Hörst du mit Verständnis und Mitgefühl zu oder denkst du, sie können oder sollten sich nicht so fühlen, weil sie attraktiver, dünner oder erfolgreicher sind als du?

Vergiss aber nicht, sie sind auch Menschen und haben das Recht, sich unsicher oder schlecht in ihrem Köper zu fühlen. Nicht, dass dies gut ist, aber unabhängig von der Figur, dem Gewicht oder unseres Status haben wir alle das Recht, unsere Gefühle zu fühlen. Akzeptiere dies und erlaube anderen, ihre Unsicherheit über ihren Körper ebenfalls auszudrücken.

Denke daran: wenn du dem Gefühl von “Ich fühl mich fett” nachgibst und deiner kritischen inneren Stimme erlaubst zu entscheiden, ob du einen guten oder einen schlechten Tag hast, wird es für sie nur einfacher sein, dich weiterhin zu plagen.

Du musst nicht alleine den Weg aus deiner Essstörung oder deinem Körperhass bestreiten.

Schreib mir und wir können gemeinsam herausfinden, wie ich dir helfen kann.

Die Heilung deiner Essstörung und die Überwindung deines Körperhasses ist möglich – Ich habe es geschafft, andere haben es geschafft und so kannst du es auch schaffen!

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Andrea
Andrea
20/06/2024 11:34 pm

Danke dir für diese Zeilen. Ich bin hier absolut am verzweifeln. Ich habe innerhalb von 3 Monaten einiges zugelegt, wiege eigentlich um die xx bei xx. Mittlerweile xx 🙁 Das macht mich so unfassbar fertig und ja, bei mir liegt der Hase auch tief begraben. Ich denke tatsächlich, ich bin liebenswerter wenn ich dünn bin. Fühle mich einfach schrecklich.

Ich werde die Übungen mal machen.

Tina
Tina
03/06/2024 5:50 pm

Hi, danke für Deinen Artikel, Du hast ja so recht. „ich bin fett“ bedeutet für mich eigentlich „ich bin unwichtig, ungeliebt, übersehen, alleine“ und mit meinem „ich bin zu fett“ habe ich einen Grund, ein Packende. Ich muss abnehmen, dann werde ich lieb gehabt usw.
Fuck, stimmt nicht, 184 und 68 kg ist nicht dick und selbst, wenn ich 58 wiege ändert das nichts (hatte ich schon)

Tanja
Admin
04/06/2024 1:09 pm
Reply to  Tina

Super, dass du das so für dich erkannt hast. Mache dir doch einmal Gedanken, woher deine Glaubenssätze kommen und welchen Einfluss sie sonst in deinem Leben haben und dann überlege dir doch einmal, wie du diese Glaubenssätze in gesündere, liebevollere und freundlichere umwandeln kannst.

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