In 4 Schritten zur Körperliebe: Teil 1 - Körperbewusstsein
Von Tanja _ Januar 13, 2020
Welche Gefühle vermitteln dir Botschaften wie, „Du musst deinen Körper lieben“ oder „Du bist schön, so wie du bist“?
Entmutigt und stresst dich diese Art von Sprache? Vermittelt es dir das Gefühl, dass Selbstliebe eine soziale Verpflichtung ist, der man folgen sollte?
Für Menschen, die mit einem negativen Körperbild oder Essstörungen zu kämpfen haben, kann sich Selbstliebe, Körperakzeptanz und die Liebe zum eigenen Körper unerreichbar anfühlen. Außerdem können Schuldgefühle und Scham hervorgerufen werden, wenn einem von anderen gesagt wird, wie man sich fühlen soll.
In der Tat ist die Liebe zum eigenen Körper nicht so einfach, wie viele annehmen und kann nicht einfach mal so wie eine Lampe eingeschaltet werden.
Die Reise zur Körperliebe ist eine lange und herausfordernde; zu Beginn kannst du vielleicht noch nicht einmal deinen Körper ausstehen, geschweige denn lieben. Jedoch ist es eine Reise, die es wert ist, zu unternehmen, da sie dir dabei helfen kann, Ruhe zu finden und Frieden mit dir selbst zu schließen.
In den nächsten Wochen werde ich dir die 4 Schritte (Körperbewusstsein, Body Neutrality, Körperwertschätzung und Körperliebe und -akzeptanz) zeigen, die dich an den Punkt bringen werden, deinen Körper zu lieben und zu akzeptieren.
Körperbewusstsein: Der erste Schritt zur Körperliebe und Körperakzeptanz
Wie gut kennst du deinen Körper? Wann hast du das letzte Mal deinem Körper bewusst zugehört? Wahrscheinlich, ist das schon ziemlich lange her.
Als Kinder sind wir mit unserem Körper verbunden: Wir sind uns bewusst, was in unserem Körper geschieht. Doch mit zunehmendem Alter verlieren viele von uns ihre Körperwahrnehmung, ohne es zu merken, da wir in unserem schnelllebigen Leben gefangen sind. Wir sind uns unserer Umwelt und der Erwartungen anderer Menschen bewusst, aber wir verbringen kaum Zeit damit, unsere Aufmerksamkeit auf die körperlichen Empfindungen und das emotionale Wohlbefinden und Unbehagen in unserem Körper zu lenken.
Bevor du aber deinen Körper lieben und akzeptieren kannst, ist es notwendig, sich des eigenen Körpers bewusst zu sein. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass es eine Herausforderung sein kann, auf die Bedürfnisse des Körpers zu hören.
Aber Körperbewusstsein ist der erste entscheidende Schritt auf deiner Reise zur Körperliebe und Körperakzeptanz.
Die Vorteile von Körperbewusstsein
Neuere Forschungen haben herausgefunden, dass Körperbewusstsein einen großen Einfluss auf deine körperliche und geistige Gesundheit haben kann. Wenn du eine Zeit lang Körperbewusstsein praktiziert hast, kannst du zum Beispiel wahrnehmen, dass:
- Du dich weniger negativ und ängstlich gegenüber deinem Körper fühlst, da deine Konzentration alleine darauf liegt, dir deines Körpers bewusst zu werden und diesen zu spüren.
- Du mehr Freude und Frieden verspürst, da du beim Körperbewusstsein auf deinen Körper hörst und nicht auf deine Selbstzweifel.
- Du besser auf die Bedürfnisse deines Körpers reagieren kannst.
- Du beginnst dich selbst mehr und mehr zu akzeptieren, denn deinen Körper wahrzunehmen bedeutet, deinen Körper und dessen Aktivitäten passiv zu beobachten, ohne den Körper als „attraktiv“, „unattraktiv“, „dick“ oder „dünn“ zu beurteilen.
Wie kannst du dein Körperbewusstsein verbessern
Im Folgenden werde ich dir zwei einfache und schnelle Übungen vorstellen, die dir dabei helfen dein Körperbewusstsein zu verbessern und in deinen Alltag zu integrieren.
Inneres Bewusstsein
Dies ist eine wunderbare Übung, die dir hilft, zwischen deiner äußeren Welt (alle Reize, die dein Körper von außen erhält) und deiner inneren Welt (alle Empfindungen deines Körpers) zu unterscheiden.
Zu Beginn konzentriere dich auf deine Außenwelt. Was nimmst du um dich herum wahr? Zum Beispiel könnte es so etwas sein wie: „Ich nehme den Vogelgesang wahr“, „Ich nehme den Kaffeegeruch wahr“ oder „Ich nehme das Geräusch des Zuges wahr“.
Sobald du dir deiner Außenwelt bewusst bist, lenke deine Wahrnehmung auf deinen Körper und deine körperlichen Empfindungen. Zum Beispiel könnest du sagen: „Ich bin mir meiner kalten Füße bewusst“, „Ich bin mir der Anspannung in meinem Schulterraum bewusst“ oder „Ich bin mir bewusst, dass sich mein Magen hungrig anfühlt“.
Wenn du dies gemeistert hast, versuche, deine Wahrnehmung zwischen deiner äußeren und inneren Welt zu wechseln.
Körperscan
Schließe deine Augen (wenn das angenehm für dich ist) und beginne, deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper zu lenken. Wo auch immer du gerade sitzt, nimm das Gewicht deines Körpers auf dem Stuhl, dem Sofa oder dem Boden wahr.
Atme dann ein paar Mal tief ein. Während du einatmest, spüre, wie sich der Sauerstoff in deinem Körper ausbreitet und versuche beim Ausatmen, dich noch weiter zu entspannen.
Konzentriere dich nun auf deine Füße, ihre Position auf dem Boden und wie sie sich auf dem Boden fühlen. Dann richte deine Aufmerksamkeit auf deine Beine und deren Position am Stuhl, Sofa oder Boden.
Werde dich deines Rückens, der gegen den Stuhl oder das Sofa lehnt, bewusst. Konzentriere dich auf deine Bauchgegend und achte darauf, ob sie angespannt oder verkrampft ist. Entspanne deinen Bauch, während du tief einatmest.
Richte deine Aufmerksamkeit auf deine Hände: Sind sie angespannt? Wenn ja, entspanne sie, indem du tief einatmest. Werde dir deiner Arme und Schultern bewusst und entspanne sie. Lenke deine Aufmerksamkeit auf deinen Nacken und Hals. Entspanne deinen Kiefer und deinen Gesichtsmuskeln.
Lenke nun deine Aufmerksamkeit auf deinen ganzen Körper und atme noch dreimal tief ein. Wenn du bereit bist, öffne die Augen.
Versuche, dir mehr und mehr der Dinge in deinem Leben bewusst zu werden, die zu Verspannungen in deinem Körper führen können, und überlege, was du tun könntest, um dies zu ändern.
Du musst nicht alleine den Weg aus deiner Essstörung oder deinem Körperhass bestreiten.
Schreib mir und wir können gemeinsam herausfinden, wie ich dir helfen kann.
Die Heilung deiner Essstörung und die Überwindung deines Körperhasses ist möglich – Ich habe es geschafft, andere haben es geschafft und so kannst du es auch schaffen!